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Mutter kocht lecker Brei und das Kind isst mit Genuss und ordentlichen Manieren – so in etwa hatte ich mir das vorgestellt. Spaß, natürlich nicht! Mir war selbstverständlich klar, dass die Sache mit dem Essen etwas „komplizierter“ wird bzw. werden kann, denn wie ich mittlerweile schon gehört habe, soll es tatsächlich Kinder geben, die vom ersten Tag der Beikost Einführung Brei lieben und sämtliche Variationen nur so verschlingen. Aber am Besten beginne ich mal von vorne, was in unserem Fall bedeutet, dass ich ca. zwei Monate zurück gehe, zu diesem Zeitpunkt war J.Boy ca. fünf Monate alt.
Da der kleine Mann bereits mit vier Monaten sehr interessiert an unserem Essen schien, mir am liebsten die Sachen aus der Hand gerissen hätte, alles in den Mund gestopft und diesen auch fleißig aufgesperrt hat, wenn beispielsweise die Vitamin-D Tablette auf einem Löffel angeflogen kam, haben wir uns dazu entschieden, ihm bereits mit knapp fünf Monaten (und nicht wie im Vorfeld geplant mit einem halben Jahr) die ersten Löffelchen Brei zu geben. Wie ihr lest, hatten wir den Plan ganz „altmodisch“ mit Brei zu starten. Also habe ich mich an einem schönen Samstag auf dem Markt am demeter Stand mit Kürbis eingedeckt und bin voller Elan und Vorfreude nachhause spaziert. Dort habe ich den ersten Brei für unsere Motte gekocht, was für ein neuer Meilenstein. Unser kleiner Bub sollte also tatsächlich an diesem Tag das erste Mal etwas anderes außer Muttermilch bekommen. Bereits bei der Zubereitung gab es die ersten Probleme, denn J.Boy fand den Zauberstab alles andere als cool. Beim Zerkleinern des gekochten Kürbisses musste er fürchterlich weinen und konnte sich erst wieder beruhigen, als der Mixer aus war. „Merke, der Brei wird in Zukunft nur dann zubereitet, wenn das Kind im Schlummerland ist„. Als der erste Löffel mit Brei in Richtung seines Mundes kam, sperrte er diesen direkt ganz weit auf und schwups war der Kürbis auch schon in seinem Mund. Etwas skeptisch hat er das Gesicht verzogen, aber noch weitere drei Löffel an diesem Tag gegessen. Die folgenden Tage verlief es ähnlich, nur dass J.Boys Hände von Tag zu Tag aktiver wurden und am Liebsten den Löffel selbst gehalten hätten. Dies gelang ihm auch hin und wieder und so sah schon in den ersten Tagen nach der Beikost Einführung der Umkreis von ca. zwei Metern um die Essensstelle aus wie – ich erspare uns das Wort… 😉 J.Boy möchte aktiv dabei sein, das Essen erkunden und nicht nur den Mund aufsperren. Das finde ich auch vollkommen okay, ja sogar gut, denn vor allem das Ertasten und Erschmecken der unterschiedlichsten Dinge erachte ich als wichtig und schön für die Kleinen. So ist es beispielsweise auch so, dass ich J.Boy niemals die Hände bzw. Arme festhalten könnte/wollte.
Wir blieben also eine Weile bei Kürbis, irgendwann kam Karotte und Kartoffel dazu, aber mehr als drei bis vier Löffel mochte J.Boy einfach nicht. Im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, dass er die Lust am Brei immer mehr verliert. Ganz ehrlich, bei mir schwand mit der Zeit auch etwas die Lust und Motivation am Kochen. Obwohl ich den Brei vorgekocht und Portionen eingefroren hatte, war es einfach recht viel Aufwand für (fast) nichts. Nach gut einem Monat, einer Brei Pause und dem erneuten Versuch J.Boy für Fenchel-Kartoffel, Karotten-Kürbis, Kürbis pur, Karotte pur, Fenchel pur oder Pastinake zu begeistern, griff ich etwas verzweifelt zu einem Gläschen und musste, glücklich und etwas erschrocken zugleich feststellen, dass er dies innerhalb kürzester Zeit und mit reichlich Appetit verschlang. „Hallo, so schlecht koche ich eigentlich nicht„. In den folgenden Tagen gab es immer etwas Brei und dazu was auf die Hand. Denn die Leidenschaft für Stücke nahm nicht ab, ganz im Gegenteil. Voller Freude und mit reichlich Spaß wurden gekochte Karotten und Fenchel genagt. In den folgenden Tagen/Wochen gab es dann auch mal Pastinake, etwas Gurke, Brokkoli oder auch ein Stück Dinkelbrot. Besonders für Letzteres ist J.Boy sehr zu haben, Brokkoli hingegen fand er bisher eher nicht so lecker – wie man unschwer auf dem Bild erkennen kann. Jetzt, mit sieben Monaten, isst J.Boy nie mehr als ca. 150g Gemüsebrei. Natürlich könnte ich ihm mehr „reindrücken“, aber das möchte ich einfach nicht. Er bekommt soviel Brei, wie er mag, mehr nicht. Ganz auf Gemüsebrei möchte ich jedoch auch nicht verzichten, denn ich finde es sehr wichtig, dass der Kleine nicht nur Obstmus isst, sondern auch Gemüse.
Mit ca. einem halben Jahr habe ich, entgegen aller Empfehlungen die man so liest, nicht den Nachmittagsbrei als zweite Mahlzeit eingeführt, sondern das Frühstück. Dieses mag J.Boy ganz besonders gerne, das muss er von mir geerbt haben. In der Früh isst er viel Getreidebrei und, wie sollte es anders sein, etwas auf die Hand. Seit gut einer Woche mache ich ihm nun auch am Nachmittag einen Brei, welcher mal mehr und mal weniger aufgegessen wird. Zum Glück finde ich ihn auch recht lecker und leere artig das Schüsselchen, wenn J.Boy nicht mehr kann…
Das isst unser Baby mit sieben Monaten – Breikost und BLW kombinieren
Morgens:
- Brei aus Hafer-, Hirse- oder Reisflocken (angerührt mit Wasser) und Obstmus. Apfelmus von Oma mag J.Boy hier am Liebsten. Außerdem mische ich unter den Brei ganz wenig Beikost-Öl. Auf die Hand gibt es ein Stück Apfel, etwas Banane, eine Maiswaffel oder z.B. ein Stück Dinkelbrot.
Mittags:
- Ca. 1/2 Gläschen und allerlei auf die Hand. Beispielsweise gedünsteten Fenchel, Karotten, Pastinake, Kartoffel… Ein par Mal pro Woche isst unser Baby auch super gerne zerdrückte Avocado. Hin und wieder menge ich dem Gemüse aus dem Gläschen noch ein paar Flocken unter (wichtig bzgl. Eisen, denn bisher ist J.Boy ein Veggie-Baby). Zum Nachtisch gibt es in der Regel noch etwas Fruchtmus, damit das Eisen besser verwertet werden kann.
Nachmittags:
- Ein Brei aus Flocken (siehe oben) und Obst. Dazu Dinkel-Zwieback, ein Stück Brot, Maiswaffeln oder oder…
Wir kombinieren also Breikost und Baby-Led-Weaning, wobei die Hauptnahrungsquelle nach wie vor Milch ist, sprich ich stille noch fast voll. Vom Knabbern an Lebensmitteln wird J.Boy natürlich nicht ganz satt und auch die Getreidebrei-Mengen sind noch überschaubar. Ich mache aber weder ihm noch mir Stress, denn Essen soll in diesem Alter vor allem eins: Spaß machen! Besonders das Zerteilen, Zerdrücken, Ansaugen, Aussaugen, Ausprusten, Werfen und Ertasten von Essen macht J.Boy Spaß und so schaut es nach den Mahlzeiten auch dementsprechend wild rund um den Tisch bzw. Hochstuhl aus. Das süße Platzset von OyOy ist da schon mal ein guter Helfer. Wenn ich ehrlich bin, müssten wir jedoch ungefähr zwanzig solcher Sets auslegen, um die „Danger Area“ frei von Krümmeln und Co. zu halten.
Nach ein paar Wochen habe ich übrigens meinem Vorsatz „unser Kind wird niemals solche hässlichen Ganzkörper-Plastik-Lätzchen tragen“ nachgegeben und beim Schweden ein Set gekauft. Sie sind aber auch einfach zu praktisch. Halten die Kleidung sauber, lassen sich flott auswaschen und sind im Nu wieder trocken. Ganz ehrlich, so erspare ich mir mind. zwei Waschgänge pro Woche.
Da J.Boy nicht nur gerne das Essen hinsichtlich seiner Flugtauglichkeit testet, sondern auch Teller und Löffel durch die Luft fliegen, bin ich super froh, dass wir Kindergeschirr haben. Das Besondere an unseren Tellern und Schüssel ist, dass sie nicht aus Plastik, sondern aus Melamin bzw. Bambus sind. Die Kinder-Schüssel von Sebra nutze ich z.B. sehr gerne für den Getreidebrei, da sie schön groß ist und man den Brei darin ordentlich anrühren kann, ohne dass die Hälfte daneben landet. Super zufrieden sind wir auch mit dem Set von done by deer, welches aus fünf Teilen besteht und schön bunt ist. Alle genannten Produkte und noch Weiteres zum Thema „Essen & Trinken“ findet ihr im Shop allerlei4kids. Das Kindergeschirr aus Bambus hat J.Boy von seiner Tante zu Weihnachten bekommen. Auch dieses mögen wir sehr gerne, denn neben der Tatsache, dass es super schön ist und eine tolle Haptik hat, finde ich die Idee „Geschirr aus Bambus“ einfach top.
Na, Lust auf einen Brei bekommen? Oder doch lieber etwas auf die Hand?
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